Tierbestattung Schönhalde Aachener Zeitung Animal Tree will Tierbestattungen revolutionierenHaustiere sind für viele Menschen wie Familienmitglieder – und ein Abschied von ihnen schmerzt. Das Eschweiler Unternehmen Animal Tree hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tierhaltern in dieser Zeit eine Lösung zu bieten.Die Gründer von Animal Tree, Nils Heiermann (l.) und Achim Rehahn, stehen für innovative Tierbestattungen. Foto: Najoua TalebWenn ein Haustier stirbt, hinterlässt das oft eine große Lücke. Wie können wir unseren treuen Begleitern einen würdevollen Abschied ermöglichen? Diese Frage hat sich auch das Eschweiler Unternehmen Animal Tree gestellt und bietet seit vier Jahren eine Lösung für Tierhalter an, die sich einen besonderen Abschied wünschen.Hinter Animal Tree stehen Nils Heiermann und Achim Rehahn. Die Idee für das Unternehmen entstand eher zufällig, als Rehahn nach dem Verkauf seines ersten Unternehmens einen Lehrauftrag an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg annahm. „Ich habe meinen Studenten damals gesagt, dass ich kein Freund reiner Theorie bin. Sie sollten am Ende mit etwas Handfestem rausgehen“, erinnert er sich. Was als lockerer Spruch begann, entwickelte sich schnell zu einem ernsthaften Projekt. Einer der Studenten war Nils Heiermann, der als einziger aus dem Kurs bei Animal Tree blieb. „Wir haben von Anfang an daran geglaubt, dass wir den Markt für Tierbestattungen revolutionieren können“, sagt der 25-jährige Heiermann, der aus Köln stammt.Der Name „Animal Tree“ ist eng mit der ursprünglichen Idee verbunden: biologisch abbaubare Urnen, die zusammen mit einem Setzling in die Erde gepflanzt werden. In der oberen Schale der Urne befindet sich der Baumsetzling, während die Asche des verstorbenen Tieres im unteren Teil der Urne aufbewahrt wird. „Als mein Hund starb, haben wir einen Ginko-Baum gepflanzt, der bis heute bei meinen Eltern steht“, erzählt Heiermann. „Das fanden wir so schön, dass wir beschlossen, das Komplett-Paket anzubieten.“ Die biologisch abbaubaren Urnen zersetzen sich mit der Zeit vollständig, sodass die Wurzeln des Baumes die Nährstoffe aus der Asche aufnehmen und der Baum kraftvoll wachsen kann.Die Auswahl an Urnen ist groß. Auch Indoor-Baumurnen sind gefragt. Foto: Najoua TalebUm Animal Tree bekannter zu machen, war der persönliche Kontakt zu potenziellen Kunden wichtig. Rehahn, der leidenschaftlicher Läufer ist, erzählt von einer besonderen Begegnung: „Beim Joggen im Wald treffe ich oft Menschen mit ihren Hunden und erzähle ihnen von Animal Tree. Eine Frau war immer sehr abweisend und meinte: ‚Mein Hund ist noch fit, der lebt noch lange.‘ Letzte Woche hat sie angerufen, weil ihr Hund gestorben ist und sie unseren Service in Anspruch nehmen wollte. Das ging mir sehr nah“, erzählt der 42-jährige Eschweiler. Solche Begegnungen zeigen, wie emotional der Abschied von einem Haustier für die Besitzer sei.Animal Tree kümmert sich um die Bestattung von Tieren vom Nager bis zum Hund – und auch um die Bestattung von größeren Tieren wie Pferde und Alpakas sind möglich, sofern die veterinärrechtlichen Genehmigungen vorliegen. Eine besondere Anfrage kam sogar von einem Tierpark, der einen Braunbären bestatten wollte. Der Plan war, einen Baum als Erinnerung zu pflanzen, aber das Veterinäramt lehnte dies ab. „Das Gesetz hängt da dem Menschen hinterher“, findet Rehahn.Lesen Sie auch: Wie ein Eschweiler Unternehmer den Snackmarkt revolutioniertNeben den mehr als 160 Urnen-Arten bietet Animal Tree neuerdings auch sogenannte Erinnerungsdiamanten in Schmuckstücken an, die aus der Asche oder dem Fell des Tieres gefertigt werden. Rehahn erinnert sich an eine Kundin, die aus der Mähne ihres Pferdes einen Diamanten pressen ließ. „Dieser Diamant überlebt uns alle“, habe sie ihm damals gesagt. Die Herstellung eines solchen Diamanten dauert zwischen drei und sechs Monaten, der Einstiegspreis liegt bei 999 Euro.Für viele Tierhalter ist Animal Tree die ideale Lösung, um ihren Tieren einen würdigen Abschied zu bereiten – so auch für die ehemalige Kundin Sara Gäth. Als ihr Hund Wynia starb, stieß sie online auf Animal Tree. „Ich war sehr aufgelöst, aber das Team war verständnisvoll und hat mir alles genau erklärt“, sagt Gäth. Ihr war es wichtig, sich persönlich von Wynia zu verabschieden, weshalb sie ihren Hund selbst ins Krematorium brachte. „Der Abschied war für mich ein sehr wichtiger Moment“, berichtet sie. Die Asche erhielt sie später per Post zurück, liebevoll verpackt und mit einem Pfotenabdruck als Erinnerung.Wir kämpfen nicht gegen unsere Mitstreiter, sondern vor allem gegen unsere Unbekanntheit.Achim RehahnGründer von Animal TreeEine der größten Herausforderungen für das junge Unternehmen war es, Partner zu finden, die dem innovativen Ansatz offen gegenüberstanden. Ein großer Schritt war die Zusammenarbeit mit dem Tierbestatter Cremare, der heute als größter Abholpartner von Animal Tree fungiert. „Cremare hat in unseren Büros in Eschweiler angefangen“, erinnert sich Heiermann. Das Unternehmen holt gestorbene Tiere europaweit ab und spielt eine zentrale Rolle im Geschäftsmodell von Animal Tree.Die Preise für eine Einzeleinäscherung variieren je nach Größe des Tieres zwischen 300 und 500 Euro. Ein besonderes Augenmerk legt Animal Tree dabei auf Transparenz und Sicherheit: „Wir garantieren, dass die Asche, die die Tierhalter zurückbekommen, zu 100 Prozent die ihres Tieres ist“, erklärt Heiermann. Dafür wird jede Asche mit einer elektronischen Nummer versehen, die den gesamten Prozess begleitet.Das Eschweiler Unternehmen arbeitet weltweit mit Partnern zusammen, um ein breites Sortiment an individuellen Erinnerungsstücken anzubieten. „Einige Produkte, wie unsere Baumurnen, werden in Deutschland hergestellt“, erklärt Rehahn. „Aber wir fertigen auch Dinge selbst, zum Beispiel mit dem 3D-Drucker, und haben Kontakte nach Asien für Keramikprodukte.“ Aus seiner Zeit im Home-and-Living-Bereich bringt Rehahn außerdem wertvolle Kontakte mit, die dem Unternehmen bei der Produktentwicklung zugutekommen.Neuerdings bietet Animal Tree auch Schmuckstücke an. Foto: Najoua TalebWie viele innovative Unternehmen musste auch Animal Tree anfangs gegen Skepsis und Widerstand kämpfen. „Viele wollten zunächst nicht mit uns zusammenarbeiten, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass das Online-Modell funktioniert“, erinnert sich Heiermann. In der Anfangszeit erfüllten Rehahn und Heiermann den Anspruch der 24/7-Erreichbarkeit noch allein. „Da kam es schon vor, dass Kunden uns um 3 Uhr morgens angerufen haben“, erzählt der 25-Jährige. Dies war besonders fordernd, da die Webseite zu Beginn noch nicht vollständig funktionsfähig war und vieles manuell abgewickelt werden musste.Doch die Hartnäckigkeit habe sich ausgezahlt: Mittlerweile beschäftigt Animal Tree 17 Mitarbeiter, die sowohl die Betreuung der Kunden als auch die reibungslosen Abläufe rund um die Bestattungen übernehmen. Dank einer ausgereiften Webseite können Tierhalter nun ihre Anfragen und Wünsche online rund um die Uhr einreichen. Wie Rehahn betont, sei Animal Tree heute die führende Plattform für Tierbestattungen in Deutschland, und die Ausweitung des Services auf ganz Europa ist bereits in Planung. „Wir kämpfen nicht gegen unsere Mitstreiter, sondern vor allem gegen unsere Unbekanntheit“, erklärt Rehahn. „Aber wir haben großes Potenzial, in ganz Europa Tierhaltern eine würdige und einfühlsame Lösung für den Abschied von ihren Haustieren zu bieten.“

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Tierbestattungen bald auch in einer Kirche

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Für viele Menschen ist ihr Haustier Teil der Familie. Stirbt es, möchten sie angemessen Abschied nehmen. Auf der Schwäbischen Alb geht das bald auf eine ganz besondere Weise.

In einer kleinen Kirche in Albstadt auf der Schwäbischen Alb soll es künftig Abschiedszeremonien und Trauerfeiern für tote Tiere geben. Nach Auskunft von Ellen Weinmann, die mit ihrem Lebensgefährten beruflich Tiere bestattet, wird es die erste Tierbestattungskirche in Deutschland. Eröffnet werden soll die „Kapelle“, wie Weinmann liebevoll sagt, am 2. Dezember. Mehr als 500 Anmeldungen gibt es dafür schon.

Laut dem Bundesverband der Tierbestatter wurde 1997 das erste Tierkrematorium Deutschlands in München eröffnet. Heute seien es rund 25 in allen Teilen des Bundesgebietes. Parallel dazu habe sich die Anzahl der Tierbestatter entwickelt. Dabei gehe es nicht nur um Tierliebe: Die Heimtiere seien für viele Menschen zu vollwertigen Sozialpartnern geworden, die sie nach ihrem Tod nicht einfach entsorgen, sondern angemessen bestatten wollten. Weinmann und ihr Lebensgefährte Florian Düsterwald kauften die Kirche, in der sich früher die evangelisch-methodistische Gemeinde einfand.

Die gelernte Bürokauffrau machte sich vor drei Jahren mit ihrem Lebensgefährten als Tierbestatterin selbstständig und arbeitet seither mit einem Tierkrematorium in Schwäbisch Hall zusammen. Weinmann erzählt, sie habe Aberhunderte Tiere bestattet. „Vom Hamster bis zum Pferd war alles dabei.“ Auch ein schwäbelnder Papagei.

Die Tierbesitzer könnten sich die Zeremonie in der Kirche ganz individuell gestalten, erzählt Weinmann. „Nach der Trauerfeier kommt das Tier ins Krematorium. Die Asche kehrt zum Beispiel in einer Urne zu den Besitzern zurück.“ Nach der Einäscherung könne die Asche des Tieres fast überall bestattet werden.

„Wird die Urne nicht zu Hause verwahrt beziehungsweise aufgestellt, steht eine große Auswahl vergänglicher Urnen zur Verfügung.“ Weinmann selbst hat die Asche zweier verstorbener Hunde an einer Kette um den Hals hängen, in einer Glaskugel. Man kann aber auch die Asche seines Tieres in einen Diamanten pressen oder in eine Glaskugel einarbeiten lassen.


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17. Oktober 2022

Aachener-Zeitung.de Eschweiler Animal Tree will Tierbestattungen revolutionieren

Aachener Zeitung Eschweiler Regionales Unternehmen + Animal Tree will Tierbestattungen revolutionieren © Aachener Zeitung – von Multimedia-Redakteurin Najoua Taleb Haustiere sind für viele Menschen wie Familienmitglieder […]