Tierbestattungen
in der Kirche
Tierbestattungen in Albstadt bei Balingen
Tierbestattung und Religion, wie steht die Kirche zur Tierbestattung?
Jeder, der bereits ein Haustier verloren hat, weiß, wie schmerzvoll dieser Verlust an den Tod ist. Wenn der geliebte Vierbeiner von uns gegangen ist, möchte selbstverständlich jeder Tierhalter seinen langjährigen tierischen Freund würdevoll beerdigen.
Nicht nur die Geschichte der Arche Noah beweist den hohen Stellenwert der Tiere in der Schöpfungsgeschichte. Immer wieder wird in der Bibel auf verschiedenste Tiere Bezug genommen.
Um ein geliebtes tierisches Familienmitglied zu verabschieden, wünschen sich heute viele Menschen nicht nur einen ruhigen und würdevollen Ort. Einige Menschen wünschen sich hierbei den Beistand ihrer Kirche. Doch wie sieht die Kirche zu dieser Thematik und was hat sich im Laufe der Jahre verändert? Im folgenden Text einige Informationen zum Thema Tierbestattung und Kirche..
Die Geschichte der Tierbestattung
Seit rund 12.000 Jahren wird die Bestattung von toten Tieren nachweislich praktiziert. So gibt es zum Beispiel Aufzeichnungen der ersten nachgewiesenen Tierbestattung von Hunden. Dies war rund 25 Kilometer entfernt vom See in Genezareth in Israel. Die in Ain Mallaha bestatteten Hunde waren jedoch für die verstorbenen Menschen eine Art Beigabe, wie man es auch aus dem Mittelalter bereits kennt. Die aufgefundenen Hunde wurden getötet, um sie ihrem Besitzer im Grab zur Seite zu stellen.
Vor rund 10.000 Jahren wurde die Bestattung einer Katze, die als Haustier gehalten wurde, auf Zypern dokumentiert. Der Höhepunkt der Tierbestattung fand jedoch im antiken Ägypten statt. Hier wurden Tiere, die den Stellenwert eines heiligen Tieres erhielten, aufwändig bestattet. Bei diesen Bestattungen wurden Tiere wie Hunde, Katzen, Falken, Stiere und auch Krokodile aufwändig einbalsamiert und zum Teil sogar mumifiziert. Einige dieser Funde können im ägyptischen Museum bewundert werden.
In der Zeit des Mittelalters in Europa fanden ebenfalls Beisetzungen von Tieren statt. Hier waren es die reichen und mächtigen Franken, Sachsen oder Alamannen, denen die Jagdhunde oder sogar deren Pferde in deren Grabstätte beigelegt wurden. Tierbestattungen in der Kirche wurden in dieser Zeit jedoch nicht praktiziert.
Tierbestattungen in heutiger Zeit
Mittlerweile stehen Tierhaltern vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre geliebten Tiere würdevoll zu verabschieden. Eine Vielzahl von Tierbestattern in Deutschland bietet die Einäscherung von Heimtieren an. Mittlerweile gibt es sogar zugelassene Pferdebestatter.
Insbesondere in den Industrieländern steigt die Nachfrage an Tierbestattungen heute immer mehr. Was jedoch meint die Kirche zu diesem Thema und gibt es Zeichen, dass die Kirche diesem Ritual im tierischen Bereich (endlich) positiv gegenübersteht?
Einzigartig in ganz Deutschland, vielleicht sogar weltweit, ist die Tierbestattung in der Kirche bei der Schönhalde möglich. Für die Verabschiedung nach den Wünschen der Tierbesitzer hat die Tierbestattung Schönhalde in Albstadt-Pfeffingen die Pauluskirche übernommen. Mitten im Zollernalbkreis, an der Kreisstraße zwischen Balingen-Zillhausen und Albstadt-Tailfingen, auch angebunden nach Bisingen und nach Albstadt-Margrethausen, ist Pfeffingen aus jeder Richtung gut erreichbar. Dank der freundlichen und zukunftsweisenden Unterstützung der evangelisch-methodistischen Kirche Albstadt dürfen auch unsere geliebten Vierbeiner nun in einer richtigen Kirche auf ihrer letzten Reise verabschiedet werden.
Tierbestattung und Kirche im evangelischen Glauben
Die evangelische Kirche ist der Meinung, dass die Veränderungen der Zeit ein Zeichen darstellen. Diese Zeichen zu deuten und einer Tierbestattung nicht mehr wehrhaft gegenüber zu stehen oder gar abwertend zu bezeichnen, ist eine der neueren Entwicklungen der evangelischen Kirche. Das Konzil ist der Meinung, dass auf das Fühlen der Gläubigen Rücksicht genommen werden sollte, da die christliche Botschaft Wertschätzung anderer Lebewesen aussagt.
Die katholische und die evangelische Kirche sind in dem Bezug Tierbestattung und Kirche derselben Meinung. Beide großen Kirchen jedoch sprechen sich eindeutig gegen die religiöse Tierbestattung aus. Die Meinung beider Kirchen ist es, dass Tiere Wertschätzung erfahren sollen und Würde besitzen. Der Tod eines Tieres erzeugt Trauer bei den Besitzern und eine seelsorgliche Betreuung der Menschen von Seiten der Kirche sollte immer angeboten werden. Eine kirchliche Bestattung von Tieren wird in Folge jedoch ausgeschlossen.
Eines ist jedoch erwähnenswert. In der evangelischen Kirche steht es Pfarrerinnen und Pfarrern frei, ein Tier im kirchlichen Sinne zu bestatten. Es gilt aber darauf zu achten, dass das Beerdigungsritual sich von dem, das für Menschen angewendet wird, unterscheiden muss.
Heutige Überlegungen der Kirchen
Zu den kirchlichen Lehren der Theologie im Bezug auf Tiere gibt es mittlerweile schon umfassende Dokumente. Diese wurden sowohl von der katholischen als auch der evangelischen Kirche verfasst.
So bestehen folgende theologischen Dokumente zur Tierbestattung:
- aus dem Jahr> 1980 das Dokument der katholischen Bischöfe „Zukunft der Schöpfung – Zukunft der Menschheit“
- aus dem Jahr 1985 ein Dokument, das von der evangelischen sowie der katholischen Kirche verfasst wurde „Verantwortung wahrnehmen für die Schöpfung“
- aus dem Jahre 1993 eine vom Sekretariat der Bischofskonferenz Deutschland erstellte "Arbeitshilfe" die lautet „Die Verantwortung des Menschen für das Tier“
Das im Jahr 1985 äußerst umfangreiche Dokument enthält theologische Aussagen wie zum Beispiel:
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- das Tier ist ein beseeltes Wesen und dies wird schon in der Schöpfungsgeschichte anerkannt
- Tiere haben ihren Wert und auch ihren Sinn durch ihr Dasein, ihren Reichtum und ihre Schönheit. Der Mensch ist dazu verpflichtet, den Wert der Mitgeschöpfe zu ehren und zu achten
- Jesus Christi und seine Erlösungskraft galt allen Kreaturen der Welt und nicht nur dem Menschen
- Nichtmenschliche Kreaturen sind in der Hoffnung einer Auferstehung und Hoffnung für unsere Welt mit eingeschlossen.
In diesen Dokumenten wird klargestellt, dass die Symbolik eines Begräbnisses der Christen nicht nur Menschen gilt, sondern auch den Tieren. Der ethische Grundsatz jedoch sagt wiederum aus, dass gleiches als gleich und ungleiches als ungleich behandelt werden soll. Ein Tier sollte niemals als Mensch angesehen werden, um ihm seine Würde nicht zu nehmen. Somit gilt hier dasselbe wie für den Menschen, dem seine Würde ebenfalls nicht genommen werden soll. Auch die Bestattung muss also unterschiedlich durchgeführt werden.
Der Mensch und das Tier sind Geschöpfe Gottes und dies wiederum zeigt, dass sie sehr viel Gleiches aufweisen. Ein Tier wird sich niemals einer Religion zu- oder abwenden, da es sich nicht für die Religion entscheidet. Daher sollte im Grundsatz daran gedacht werden, dass ein Tier wie ein tot geborenes Kind, das nie getauft wurde, ebenfalls ein christliches Begräbnis zuerkannt werden sollte.
Durch diese Dokumente wurde somit bereits gesichert, dass Tieren, wenn sie beerdigt werden, ebenfalls die Symbole der Christen wie ein Kreuz und andere Rituale zustehen. Hier gilt aber darauf zu achten, dass ein Requiem nicht zu diesen Symbolen oder Ritualen gehört. Tier und Mensch gehören zu den Geschöpfen Gottes und dies wird bereits von der Kirche anerkannt.
Tierbestattungen in der Kirche - wird es das einmal geben?
Das Tierbestattungen in der Kirche vollzogen werden, ist sicherlich auch in naher Zukunft nicht anzunehmen. Es liegt an jedem katholischen oder evangelischen Pfarrer oder einer Pfarrerin, ob er oder sie einem geliebten Tier eine würdevolle Bestattung zuteilwerden lässt. Auch die Frage, ob Tiere zukünftig auf dem gleichen Friedhof, oder womöglich im gleichen Grab, bestattet werden wie Menschen, ist bis jetzt eine ungeklärte Frage. Tierbestattung und Religion sind jedoch keinesfalls komplett voneinander getrennt.
An wenigen Orten in Deutschland gibt es bereits die Möglichkeit, sowohl Menschen als auch Tiere in einem gemeinsamen Friedwald zu bestatten. Voraussetzung hierfür ist die vorherige Einäscherung im Krematorium bzw. im Tierkrematorium.
Der Trend zu Tierbestattungen ist immer noch im Steigen begriffen und die Kirchen sollten mit der Zeit und deren Zeichen voranschreiten. Das menschliche Bedürfnis, einem Tier die letzte Ehre zu erweisen. Die Tierbestattung Schönhalde bietet Ihnen eine würdevolle Bestattung ihres geliebten Vierbeiners an und unterstützt sie auch in der Trauer durch Einfühlungsvermögen in der persönlichen Betreuung. Für die Verabschiedung steht Ihnen in naher Zukunft die Pauluskirche in Albstadt-Pfeffingen zur Verfügung.