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20. August 2023ZAK Zollern Alb Kurier – Tierbestattung In der Pfeffinger Pauluskirche kann man um geliebte Haustiere trauern
23. August 2023Erste „Tierbestattungskirche“ entstehtauf der Schwäbischen Alb
Ellen Weinmann und Florian Düsterwald – hier vor der ehemaligen Pauluskirche -betreiben das seit 2020 bestehende Unternehmen für Tierbestattungen. Foto:schoenhalde.de
Albstadt (IDEA) – Die ehemalige evangelisch-methodistische Pauluskirche in Albstadt-Pfeffi ngen(Schwäbische Alb) soll künftig als „Tierbestattungskirche“ dienen. Die Firma Schönhalde Tierbestattunghat das Gebäude erworben und will dort Trauerfeiern für verstorbene Tiere abhalten. Nach ihrenAngaben ist es die erste derartige Einrichtung in Deutschland.
Die 1955 erbaute Kirche, die seit Jahren nicht mehr genutzt wurde, war am 30. Juli in einem Gottesdienstentwidmet worden. Ellen Weinmann und Florian Düsterwald betreiben das seit 2020 bestehendeUnternehmen. Düsterwald wollte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA den E-PAPER ABO ANMELDEN Kaufpreis zwar nicht nennen, erklärte aber, dass die Vereinbarung mit der Freikirche „für beide Seitenabsolut fair“ sei. Die Menschen vor Ort stünden der künftigen Nutzung positiv gegenüber.
Dem Betreiber zufolge wird die Kirche zunächst renoviert und umgestaltet. Spätestens zum Jahresendesollen dort die ersten Trauerfeiern stattfi nden. Laut Düsterwald wird der Baum als Symbol für denKreislauf des Lebens bei der Gestaltung des Innenraums eine wichtige Rolle spielen: „Tisch für dieAufb ahrung wird die Scheibe vom Baumstamm einer 150 Jahre alten Weißtanne sein. Sie hat einenDurchmesser von 1,70 Metern.“
Geistliche können mitwirken
Nach Angaben des Tierbestatters wird es möglich sein, dass Freie Redner, Schamanen oder auchGeistliche unterschiedlicher Religionen die Trauerfeiern mitgestalten: „Wir selbst verstehen uns alsreligiös neutral.“ Auch meditative Musik könne eingespielt werden.
Düsterwald zufolge hat das Unternehmen in diesem Jahr bisher über 600 Trauerfeiern für Tieredurchgeführt, darunter vor allem für Hunde und Katzen, aber auch Vögel wie Papageien undWellensittiche sowie Nagetiere. Auch ein Ziegenbock sei schon dabei gewesen. Von Pferden können dieHalter ebenfalls in einer Feier Abschied nehmen. Aber das werde in der Kirche nicht möglich sein, da siedafür zu klein sei, so Düsterwald.
Urne von Mieze oder Waldi im Wohnzimmerschrank
Nach seinen Worten ist bei Tieren Feuerbestattung die Regel: „Nur wenige werden erdbestattet.“ Diemeisten Tierhalter nähmen die Asche in der Urne mit nach Hause und bewahrten sie etwa imWohnzimmer auf. Eine Bio-Urne könne auch im Garten beigesetzt werden. Dem Bestatter zufolge kostendie Einäscherung und die Trauerfeier je nach Größe des verstorbenen Haustieres rund 500 Euro.
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