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Tierbestattung: In der Pfeffinger Pauluskirche kann man um geliebte Haustiere trauern
28.08.2023 Von Holger Much
Dem Unternehmen Tierbestattung Schönhalde gehört seit wenigen Tagen das ehemalige Gotteshaus. Das Gebäude wurde zuvor feierlich entweiht.
Die Pauluskirche in Pfeffingen wurde jüngst an die Tierbestattung Schönhalde verkauft, die zuvor quasi nur ein paar Meter weiter ihren Sitz hatte. Die Kirche wurde mit einem letzten Gottesdienst feierlich übergeben und offiziell entweiht, womit die Möglichkeit für eine neue Nutzung geschaffen wurde. „Ein spiritueller Ort“, sagen die neuen Besitzer des hübschen Kirchleins an der Onstmettinger Straße, „bleibt es trotzdem“.
Jeder, der bereits ein Haustier verloren hat, weiß, wie schmerzvoll dieser Verlust ist, wissen Ellen Weinmann und Florian Düsterwald, ihr Partner im Leben wie im gemeinsamen Tierbestattungsunternehmen.
Wenn der geliebte Vierbeiner gestorben ist, wollen viele Tierhalter ihre langjährigen tierischen Freunde würdevoll bestatten. „Haustiere sind Familienmitglieder“, sagt Ellen Weinmann.
Kein allzu großer Unterschied
Selbst große Tierfreunde hätten sie gespürt, dass es im Bereich der Tierbestattung eine Lücke zu füllen gelte. Seit drei Jahren existiert die Firma nun schon. Das Angebot der Tierbestattung Schönhalde unterscheidet sich letztlich nicht wesentlich von der eines Bestatters für Menschen: Wenn gewünscht, kann das verstorbene Haustier abgeholt werden, der Leichnam wird entsprechend behandelt, aufgebahrt, so dass die bisherigen Halter mit passender Musik in würdigem Rahmen Abschied nehmen können.
Und dieser würdige Rahmen, sagen Weinmann und Düsterwald, sei mit dem Kauf der ehemaligen Kirche auf jeden Fall gegeben. Gespräche mit den Besitzern der Tiere nähmen einen großen Rahmen ein. Nach dem Kremieren, für das die Tierbestatter nach Schwäbisch Hall fahren, kann die Asche des Lieblings in der Wohnung platziert oder – das ist erlaubt – im eigenen Garten beigesetzt werden.
Pauluskirche Pfeffingen wurde 1955 erbaut
Die Pauluskirche Pfeffingen wurde 1955 von der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde Albstadt erbaut. Ende Juli fand ein letzter Gottesdienst mit Pastor Wolf-Dieter Keßler statt. Die zahlreichen Anwesenden erinnerten sich, berichtet Ellen Weinmann, die auch mit dabei war, an schöne Zeiten und Begebenheiten an diesem Ort.
Mit der Pauluskirche am Ebinger Häringstein und der Meßstetter Friedenskirche nutzen die zwei Gemeinden des Albstädter Bezirkes der evangelisch-methodistischen Kirche noch zwei der ursprünglich vier Kirchen.
Einzigartig in ganz Deutschland
Die Johanneskirche in Tailfingen und eben die Pfeffinger Pauluskirche wurden schon länger nicht mehr genutzt. Der Kirchenschlüssel wurde demnach feierlich an Ellen Weinmann übergeben. Die Kirchengemeinde und das Blasorchester eskortierten mit der Entweihung die Altarbibel, die Kerzen, das Abendmahlgeschirr und die Paramente feierlich nach draußen.
Der Kontakt mit den Gemeindemitgliedern sei sehr freundlich gewesen, sagt Ellen Weinmann. Und, so sagt sie stolz, „eine Tierbestattungs-Kirche gibt es in ganz Deutschland noch nicht“.