GEA Auf der Alb: Deutschlands erste Kirche für Katz und Hund
7. August 2023katholisch.de Gottes Segen für die Katz: Deutschlands erste Tierbestattungskirche
17. August 2023Gott es Segen für die Katz in ersterTierbestattungs-Kirche
Albstadt – Die Tierbestatt ungsbranche inDeutschland boomt. Ihr Jahresumsatz beträgtrund 20 Millionen Euro. Was es nicht gab: eineKirche für Tierbestatt ungen – bis jetzt. Wo bis vorKurzem noch allsonntäglich gesungen und gebetetwurde, sollen künftig Minka und Waldi mit demSegen des Höchsten zu Grabe getragen werden.In der kleinen Pauluskirche im baden-württ embergischen Albstadt-Pfeffi ngen auf derSchwäbischen Alb entsteht gerade Deutschlandserste Tierbestatt ungskirche.
Die Idee dazu hatt en Ellen Weinmann undFlorian Düsterwald. Sie sind Betreiber derTierbestatt ung Schönhalde. Und sie beobachtenseit geraumer Zeit einen gesellschaftlichenWandel im Umgang mit Haustieren. „Minka istlängst nicht mehr nur die Hofkatze, die Mäusefängt“, sagt Düsterwald. „Sie ist ein vollwertiges Familienmitglied, um das beim Ableben ähnlich getrauertwird, wie um einen nahestehenden Menschen.“ Immer mehr Tierbesitzer wünschten sich einenwürdigen Abschied von ihren Lieblingen.
Eher durch Zufall stießen Weinmann und Düsterwald Anfang des Jahres auf der Immobilienplatt form„immoscout“ auf das zum Verkauf stehende schlichte Kirchlein in der schwäbischen Provinz. Alsonahmen sie Kontakt zum Anbieter auf, der örtlichen evangelisch-methodistischen Gemeinde – einer ausEngland stammenden Freikirche mit rund 55 000 Mitgliedern in ganz Deutschland. Die hatt e dasGebäude aufgegeben, weil es seit Jahren leer stand und die Gemeinde ihre Gott esdienste inzwischen ineiner anderen Kirche feiert.
Eine Kirche für Tierbestatt ungen, wie sie jetzt in Albstadt-Pfeffi ngen entsteht, ist in Deutschlandbislang nicht bekannt. Dabei ist der Vorstoß, auch Tiere christlich zu bestatt en, nicht neu. Derevangelische Theologe Thomas Klie aus Rostock etwa plädiert dafür, Tierbestatt ungen zu einer neuenForm einer kirchlichen Amtshandlung zu machen. Ihn würde es reizen, einen tröstenden Ritus für dieBestatt ung von Haustieren zu entwickeln, erklärte Klie 2021 bei einer Veranstaltung zu neuen Ritualendes Bestatt ungswesens.
Und sein katholischer Kollege, der aus Unterfranken stammende Moraltheologe MichaelRosenberger, sagte in einem Interview, er würde jederzeit ein Haustier bestatt en, wenn er danachgefragt würde. Die tiefe Beziehung zum Tier sei nichts Banales, sondern habe als echte und lebendigeBeziehung bestanden, die mit dem Tod abgerissen sei: „Für mich ist diese Trauer völlig nachvollziehbarund diesen Menschen möchte ich beistehen.“